Veröffentlichungen
Roman
ISBN 978-3-8495-6997-6 | Hardcover
ISBN 978-3-8495-6999-0 | Paperback
ISBN 978-3-8495-6998-3 | eBook
Der Wenzhou-Effekt mischt mit Kredithaien à la Alik Sokolov die Finanzszene gehörig auf, eskaliert endlich in nackter Gewalt und macht die Freundschaft des Mannes mit Andrey Zosimoff zu Schanden, nachdem dieser um Hab und Gut gebracht und fälschlicherweise des Mordes am Banker Li Wang bezichtigt wird.
Roman
ISBN 978-3-7323-3571-8 | Hardcover
ISBN 978-3-7323-3793-4 | Paperback
ISBN 978-3-7323-3794-1 | eBook
Der geplante Präventivschlag der Schweiz in der Türkei als Folge des Moscheenstreits kostet Kaspar Krieg, den Bundespräsidenten und Departementsleiter für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, das Leben, während Regierungskollegin Ruth Keller die Mitverschwörer nach einem Hinweis ins Kittchen bringt.
Roman
ISBN 978-3-8495-7656-1 | Hardcover
ISBN 978-3-8495-7657-8 | Paperback
ISBN 978-3-8495-7658-5 | eBook
Eine berührende Geschichte über eine Mutter-Tochter-Beziehung, den schmerzlichen Verlust einer geliebten Person und die große Liebe zum Sport. Auch wenn die Tragik der Kunstturnerin Paloma verstörend und aufwühlend ist, bleibt die sportliche Fairness in der Welt des gnadenlosen ökonomischen Diktats nicht auf der Strecke.
Roman
ISBN 978-3-8495-9053-6 | Hardcover
ISBN 978-3-8495-9054-3 | Paperback
ISBN 978-3-8495-9055-0 | eBook
Die zugereiste Blumenbinderin Flora Untraut legt Hand an sich, nachdem die Bäuerin Bertha Baumgartner regelrecht halb Königswiesen gegen die Deutsche und ihre lesbische Freundin, die hiesige Stangentänzerin Paula Untucht, verhetzt. Die Geschichte zeigt die Unmöglichkeit auf, die Homoehe in Österreich salonfähig zu machen.
ISOLATION
Novelle
ISBN 978-3-7323-5951-6 | Hardcover
ISBN 978-3-7345-0236-1 | Paperback
ISBN 978-3-7345-0237-8 | eBook
Mit dem Eintritt ins Berufsleben gerät die heile Welt eines Technikers aus den Fugen. Eine Novelle nach einer wahren Geschichte über einen gnadenlosen Arbeitgeber, die korrupte Justiz, den kriminellen Geheimdienst, brutale Polizisten und skrupellose Ärzte.
MARIONETTENBÜHNE
Novelle
ISBN 978-3-7345-1052-6 | Hardcover
ISBN 978-3-7345-3286-1 | Paperback
ISBN 978-3-7345-3290-0 | eBook
Der niedersächsische Geflügelzüchter Nikolaus Neumann wird absurdes Opfer der Geflügelpest, verliert Haus und Hof und entschließt sich darob, fortan als Berater, Lobbyist und UN-Sonderbotschafter tätig zu sein. Hinreißend komisch und zuweilen bitterböse. Eine Satire, die zeigt, dass mit Dummheit kein Staat zu machen ist.
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Allen Unkenrufen zum Trotz existiert der wissenschaftliche Kontext. Mag auch der ein oder andere Landsmann die Nase über den Autor rümpfen und ihm aus höchst unerfindlichen Gründen nicht grün sein, ja ihm seine Zuvorkommenheit mit Undank vergelten, gibt es ungleich bedeutendere Österreicher, denen der Sinn für die Wissenschaft noch nicht abhandengekommen ist.
Einer von ihnen ist der kürzlich verstorbene, nach San Francisco ausgewanderte Wiener Carl Djerassi, seines Zeichens Chemiker und als Vater der Antibabypille in aller Munde. In den letzten gut zweieinhalb Jahrzehnten hat der Mann gleichwohl mehr als Vertreter der wissenschaftlichen Belletristik von sich reden gemacht, obzwar sie bei ihm Science-in-Fiction heißt. Eine, mit Verlaub, leidlich sperrige Bezeichnung für eine Praxis, die so neu beileibe nicht ist. Immerhin kann kein Autor, der auf sich was hält und um gehaltvolle Lektüre bemüht ist, umhin, sein Herz für die Wissenschaft zu entdecken und die Ergebnisse der akribischen Recherchen in kurzweilige Geschichten einzubetten. Dass dabei Djerassis ganzes Dichten und Trachten auf die unverfälschte Wiedergabe der Wissenschaft gerichtet ist und er von daher unstreitig näher am realen Geschehen ist als so mancher Mitstreiter, ändert am Umstand nichts, dass Fiktion ist, was sich mit Personen, Schauplätzen oder Handlungen von der Wirklichkeit entfernt.[1] Insofern ist es schwer möglich, herzugehen und die wissenschaftliche Belletristik und sohin auch das Tun und Treiben Djerassis mit Erzähl- und Sachliteratur als dritte Gattung in eine Reihe zu stellen.
Ja, da gibt es kein Vertun. Allein mit der Anlehnung an den englischen Sprachgebrauch käme das ewige Gfrett mit der Begriffsvielfalt der Germanisten augenblicklich ins Lot.
Vor dem Hintergrund der genannten Gattungen wären demnach Epik, Dramatik und Lyrik die Untergattungen der Erzählliteratur, Kurzgeschichte, Erzählung, Novelle und Roman die Genres der Epik und der wissenschaftliche Roman etwa nebst dem historischen Roman, dem Bildungsroman oder dem Kriminalroman ein Subgenre des Romans. In der Dramatik indes wäre die wissenschaftliche Belletristik als Lehrstück nebst Tragödie und Komödie beispielsweise ebenso ein Genre wie als Lehrgedicht in der Lyrik.[2]
Mag sich auch allein beim Gedanken daran dem Germanisten das Gefieder sträuben, wäre der Sache endlich Genüge getan, wenn er mit der Sachliteratur auf Basis von Fachbuch und Sachbuch ähnlich verfahren würde. So aber ruht das Literaturgebäude alles andere auf einem festen Fundament, wenn die Biografie in der Epik herumgeistert, Sciencefiction als Romangattung bezeichnet wird und sich die Sachliteratur als vierte Literaturgattung zu Epik, Dramatik und Lyrik gesellt. Ganz zu schweigen von der Unsitte, Drehbuch, Hörspiel, Feature, Reportage und Dokumentation als darstellende Kunst oder Darstellungsform auszugliedern.[2][3][4]
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ein historischer Roman wie Umberto Ecos »Il nome della rosa« gemessen an Michael Crichtons Sciencefiction-Roman »State of Fear« vergleichsweise wenig über die Entstehungsgeschichte verrät. Immerhin erwartet der Leser gemeiniglich, dass der Autor eines historischen Romans gründlich recherchiert und sich die Fiktion weitgehend mit der Realität deckt.[5]
In der Tat darf denn auch der geschätzte Leser getrost davon ausgehen, dass sich ein namhafter Wissenschaftler wie Umberto Eco keine Mühe verdrießen ließ und das Menschenmögliche getan hat, um die in ihn gesetzten Erwartungen nicht zu enttäuschen. Im Unterschied zu ihm ist sich allerdings Michael Crichton nicht zu schade, im bewussten Roman mit einem ansehnlichen Quellenverzeichnis aufzuwarten, das klipp und klar Aufschluss über die wissenschaftlichen Einflüsse gibt und mit der naiven Vorstellung aufräumt, dass es der Herr den Seinen im Schlaf gibt und Schriftstellern die Ideen einfach zufliegen. Wer glaubt, als Autor einen sonnigen Lenz schieben und bis in die Puppen pennen zu können, befindet sich auf dem Holzweg.
Bei Tage besehen ist die Schreiberei selbst dann ein hartes Brot, wenn einem das Glück gewogen ist und einen die Literaturszene mit offenen Armen aufnimmt. Der Erfolg fällt schließlich nicht vom Himmel. In der Regel wird sich der Autor mithin ordentlich ins Geschirr legen müssen, um Lorbeeren pflücken zu können.
Inhaltlich ist die außergewöhnliche, kurzweilige, schlüssige Handlung gefragt, die den Leser in Atem hält. Ohne die entsprechende sprachliche Verpackung ist der Inhalt freilich keinen Pfifferling wert. Und spätestens da bricht dem Schriftsteller der Schweiß aus allen Poren, sind Übung und Erfahrung zwingend, um eine gewandte Feder zu schreiben. Wer nämlich bei Drehbuchautoren Anleihen macht und sich an deren Gesetzmäßigkeiten hält, sich obendrein nicht zu schade ist, seine Nase in Bücher zu stecken und ein Thema akribisch zu erarbeiten, sieht sich nach und nach durchaus im Stande, eine brauchbare Geschichte aufs Papier zu werfen. Die persönliche Note hingegen, jener unverwechselbare Stil, mit dem alle Welt das Schaffen eines bestimmten Autors assoziiert, fällt einem nicht in den Schoß. Speziell dann nicht, wenn man nicht von Kindesbeinen an vom Gedanken besessen ist, mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Gewiss, fürs Korrekturlesen gibt’s Lektoren. Und näher besehen ist das Wissen eines ausgezeichneten Lektors auch wirklich nicht mit Gold aufzuwiegen. Wenn selbst namhafte Autoren wie Ken Follett kein Hehl daraus machen, ist daran nicht zu drehen und zu deuteln. Nicht jedem steht freilich besagter Lektor zu Gebote, geschweige denn, dass er Experten sonder Zahl mit Recherchen betrauen kann.[6]
Wem also niemand in die Seite tritt, ist es schon mal kein Leichtes, sämtliche Grammatik-, Rechtschreib- und Interpunktionsfehler aufzuspüren. Noch schwieriger gestaltet sich allerdings die schlüssige Argumentation. Während viele Fachbuchautoren Wiederholungen über Wiederholungen strapazieren, haben Romanautoren nicht selten mit Ungereimtheiten zu kämpfen. Insofern können sich nicht genug Leute einen Kopf um den literarischen Erguss machen, ehe die Sache in Druck geht.
In Stilfragen hilft einem allerdings auch ein Lektor nicht weiter. Die Sprache ist und bleibt Aufgabe des Autors. Es ist an ihm, die Sache auf den Punkt zu bringen und die Handlung voranzutreiben, den Inhalt zu erarbeiten und zu überarbeiten und sich dabei einer Diktion zu bedienen, mit der weder der Unterhaltungswert noch die Tiefgründigkeit zu kurz kommt. Die gegenständliche Belletristik versucht jedenfalls diesen Anforderungen zu genügen. Ob sie dem Unterhaltungswert gerecht wird, liegt im Ermessen des Lesers, an Tiefgründigkeit sollte es ihr indes nicht gebrechen, ist sie doch eigens dafür geschriebenen Fachbüchern geschuldet.
Wie jene in die wissenschaftliche Belletristik eingebettet werden, zeigt der folgende Ausschnitt aus dem Konzept für den Roman »Zwischen Baum und Borke«. Was hier freilich bloß angedeutet wird, ist im Anhang des Buches mit ausführlichen Literaturangaben belegt.
Einzelnachweise:
1. Djerassi, Carl: Menachems Same (Menachem’s Seed, deutsch), Roman, aus dem Amerikanischen übersetzt von Ursula-Maria
Mössner, Zürich: Haffmans Verlag, 1996 [Klappentext, S. 5]
2. Wikipedia – Die freie Enzyklopädie: Genre, online abrufbar unter http://bit.ly/1x3PiLJ, Abrufdatum: 1. Dezember 2014 [k. A.]
3. Wikipedia – Die freie Enzyklopädie: Gattung, online abrufbar unter http://bit.ly/1sea1ex, Abrufdatum: 10. Dezember 2014 [k. A.]
4. Wikipedia – Die freie Enzyklopädie: Science-Fiction, online abrufbar unter http://bit.ly/1unB9D5, Abrufdatum: 10. Dezember 2014
[k. A.]
5. Cameron, John: Fiction Imitating History, or History Imitating Fiction? – Umberto Eco’s Il Cimitero di Praga, online abrufbar unter
http://bit.ly/1yB08UV, Abrufdatum: 11. Dezember 2014 [S. 1]
6. Follett, Ken: Masterclass, online abrufbar unter http://bit.ly/1y2ZZgw, Abrufdatum: 20. November 2002 [k. A.]
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